Teilnehmende Projektentwicklung 2023/24

Das sind die ausgewählten Demokratie-Projekte, die von 2023 bis 2024 an der zwölfmonatigen MITWIRKEN Projektentwicklung teilnehmen.

Dein Ding

Die Servicestelle Jugendbeteiligung und das inklusive Jugendnetzwerk Mission Inklusion möchten ihre Mikro-Projektförderung „Dein Ding“ zurück an den Start bringen.  „Dein Ding“ fördert kleine und große Projektideen rund um Vielfalt und Inklusion von jungen Menschen mit bis zu 1000 Euro. Mit der Förderung unterstützen die Initiativen junge Projektmacherinnen und -macher mit und ohne Behinderungen in der Entwicklung und Umsetzung ihrer Ideen. 
Ziel ist es, Barrieren in Räumen und Köpfen abzubauen und für eine Gesellschaft einzutreten, in der alle die gleichen Möglichkeiten haben. Inklusion ist keine "nette" Idee, sondern ein grundlegendes Menschenrecht, das in einer Demokratie nicht zur Diskussion stehen darf. Alle jungen Menschen sollen Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe haben. Die durch die Mikro-Projektförderung unterstützten Projekte packen Inklusion ganz konkret an und bieten gleichzeitig barrierearme und inklusive Lern- und Engagementräume.

Zur Website

DEMOSCAPE ROOM

Für eine Zukunft mit mehr Gemeinsinn wendet sich DEMOSCAPE ROOM an Berliner Kinder der 4.-7. Klasse: Der jungen Generation so altersgemäß wie attraktiv demokratische Kompetenzen und die Fähigkeit zum  differenzierten Meinungsabgleich zu vermitteln, ist die Mission des Vereins SPIEHLEREI.
Und das gelingt den Verantwortlichen via Gamification: Mittels didaktischer Escape Games halten sie ein ansprechendes, lebhaftes Format vor, das als innovative Gruppenherausforderung kollaborativ bewältigt wird. In die Spielstationen eingebettet, werden demokratische Skills abgerufen und gemeinsam eingeübt.

Zur Website

Erstwahlprofis

Demokratie lebt davon, dass sich Menschen engagieren und aktiv einbringen. Die Wahlbeteiligung von jungen Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte fällt bei den meisten Wahlen jedoch ziemlich niedrig aus.
Erstwahlprofis® bildet junge und neu eingebürgerte Menschen zu Wahlhelferinnen und -helfern aus und begeistert sie für die Demokratie. In Kooperation mit lokalen Bildungs-, Jugend- und Kultureinrichtungen lernen die Teilnehmenden in einem zweitägigen Seminar, wie sie am Wahltag im Wahllokal als Profis auftreten können. Zudem werden sie befähigt, als Expertinnen und Experten ihre eigene Wahlentscheidung zu treffen und sich in ihrem Umfeld für die Demokratie stark zu machen. So stärken sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren langfristig die demokratische Teilhabe junger und migrantischer Menschen.

Zur Website

karla

karla ist ein neues lokaljournalistisches Projekt für Konstanz. Eines, das es so noch nie gab. karla verbindet Journalismus, Medienbildung, Partizipation und Veranstaltungsprogramm. Deshalb ist karla auch mehr als ein Stadtmagazin. karla ist die Stadt im Dialog. Mehrmals in der Woche berichtet karla online über die gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Konstanz: multimedial, konstruktiv, partizipativ. 
Die Basis von karlas Arbeit bildet das journalistische Handwerk: gründliche Recherchen, verständliche Texte, überraschende Geschichten. Die fest angestellte Lokalredaktion arbeitet themenzentriert und findet gemeinsam mit der Community ihre Schwerpunkte. karla verbündet sich mit ihren Leserinnen und Leser. Mit zeitgemäßen, digitalen und analogen Formaten schafft karla diverse Zugänge zu ihren Inhalten. In Workshops vermittelt karla Medienkompetenz an Schulen, Hochschulen und Volkshochschulen. Denn karla versteht Journalismus als Bildungsprogramm und Demokratieprojekt.

Zur Website

kiez:story

Obwohl Diversität immer mehr zur Normalität wird, herrscht teilweise ein gesellschaftliches Klima, in dem Migration auch als Bedrohung wahrgenommen wird. Hinzu kommt, dass oftmals ein exklusives Geschichtsverständnis herrscht, in dem die Biografien vieler deutscher Jugendlichen keinen Platz finden. 
Das Wissen um die eigene (Migrations-)Geschichte ist in diesem Prozess zentral: Wer seine eigene Geschichte kennt und versteht, wie sie sich zur Geschichte des gesamten Landes verhält, wird sich auch der Möglichkeiten gesellschaftlicher Veränderungen bewusst. Welchen Einfluss hatten beispielsweise migrantische Bewegungen beim Erkämpfen sozialer Rechte und welche Kontinuitäten gibt es bis heute? Welche Spuren sind von diesen Auseinandersetzungen in den Kiezen zu finden? kiez:story setzt hier an und möchte sich gemeinsam mit jugendlichen Expertinnen und Experten auf Spurensuche begeben — sowohl in den Kiezen, als auch in den eigenen Familien. 

Zur Website

KLAPPE AUF! für Demokratie und Kinderrechte

Kinder und Jugendliche haben das Recht, bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, gehört zu werden. So steht es seit mehr als 30 Jahren in der UN-Kinderrechtskonvention. Aber wie dieses Beteiligungsrechts konkret umgesetzt werden kann, ist in vielen gesellschaftlichen und politischen Handlungsfeldern ungeklärt.
KLAPPE AUF! motiviert Kinder und Jugendliche mit medienpädagogischen Mitteln dazu, sich mit ihren Rechten und Möglichkeiten zu beschäftigen. Es unterstützt sie dabei, Interessen zu entdecken und zu formulieren. Es bestärkt sie, sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen und für die eigenen Anliegen einzutreten. In allen Bundesländern planen und organisieren Teams aus bis zu 12 Kindern und Jugendlichen öffentlichkeitswirksame Aktionen, um ihr Recht auf Teilhabe wahrzunehmen. Dabei nutzen sie selbstproduzierte Videos als visuelle Visitenkarte, um bei ihren Peers, Eltern, Lehrer, Politikerinnen und anderen Erwachsenen Anstöße zur Veränderung zu geben.

Zur Website

Klimaentscheide

Mit dem Projekt Klimaentscheide richtet sich GermanZero an Bürgerinnen und Bürger, die sich vor Ort für Klimaschutz einsetzen wollen. Mit dem Ziel, durch die Mobilisierung von Bürgerinnen und Bürgern einen Beschluss zur Klimaneutralität bis spätestens 2035 zu erwirken und die Erstellung und Umsetzung eines Klimaaktionsplans zu initiieren, trägt das Projekt direkt dazu bei, dass Regionen schneller klimaneutral werden.
Die Teams nutzen dazu die Mittel der direkten Demokratie. Sie arbeiten beispielsweise mit Bürgerentscheiden darauf hin, dass die Lokalpolitik beschließt, einen Plan für den Weg zur Klimaneutralität zu erstellen. Dazu leisten die Teams Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit und sammeln Unterschriften. GermanZero liefert dazu den Projektplan, inhaltliche Vorbereitung und das Netzwerk. Mittlerweile sind über 80 Teams aktiv, damit leben bereits 15,6 Millionen Menschen in einer Kommune mit Klimaentscheid – 27 Teams konnten bereits einen erfolgreichen Beschluss erwirken.

Zur Website

LOVE Storm

Hassangriffe im Netz bringen Menschen zum Schweigen, deren Stimmen, sei es als Politikerinnen und Journalisten, sei es als Vertreterinnen diskriminierter Gruppen für die Weiterentwicklung einer partizipativen Demokratie unersetzlich sind. Viele wollen etwas dagegen tun, doch sie wissen nicht wie, oder trauen sich nicht. Dagegen entwickelt LOVE Storm eine Kultur der Zivilcourage und der Awareness im Netz. Einerseits befähigt das Projekt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit interaktiven Trainings- und Online-Rollenspielen, digitale Zivilcouragekompetenzen zu verbreiten. 
Andererseits stärkt es Social Media-Teams und Moderatoren, damit sie ihre Kanäle und Communities frei von Hass halten und sicherere Netz-Räume schaffen können, in der Hass- und Ausgrenzung keine Chance haben.

Zur Website

meet2respect

meet2respect engagiert sich an Schulen im interreligiösen und interkulturellen Dialog sowie gegen Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und Diskriminierung. Die Initiative organisiert Begegnungen zwischen Angehörigen von gesellschaftlichen Gruppen, deren Interessen häufig als unvereinbar dargestellt werden und die einander mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen. Die einzigartigen Imam-Rabbiner-Tandems (oder auch Tandems mit jüdischen und muslimischen Religionsvertreterinnen und -vertretern)  sprechen sich in Schulklassen für Respekt sowie gegen Gewalt und Diskriminierung aus.
Sie sind als authentische Vertreterinnen und Vertreter ihrer Religion ein lebendiges Beispiel für ein tolerantes und friedliches Miteinander. So wirken sie antisemitischen Einstellungen aber auch medial verbreiteten Stereotypen gegenüber Musliminnen und Muslimen entgegen und vermitteln Wissen über Judentum und Islam aus erster Hand. In den "Respekt verbindet"-Besuchen liegt der Fokus auf dem Kennenlernen des Islam, wenn ein Imam zum Beispiel mit einer Polizistin zusammen eine Klasse besucht. Daneben wird auch mit Lehrkräften, Sozialpädagoginnen sowie -pädagogen und Eltern zusammengearbeitet.

Zur Website

Open Parliament TV

Open Parliament TV (OPTV) macht als Open-Source-Suchmaschine und interaktive Videoplattform Parlamentsdebatten durchsuch- und teilbar. So stärkt OPTV das Vertrauen in die Demokratie, indem es politische Entscheidungsprozesse transparenter und partizipativer macht. Die Pionierarbeit des OPTV Teams stärkt die digitale Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement mit Schwerpunkt auf Entwicklung von Open-Source-Software von und für die Zivilgesellschaft.
In Videoaufzeichnungen von Parlamentsdebatten steckt ein großes Potential für zivilgesellschaftliche Akteure, die ihre Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Sie wirken als „Fenster“ zu politischen Abläufen. Auch erreicht OPTV so junge Menschen über ihre favorisierten Kommunikationskanäle und erleichtert ihnen so einen Zugang zu politischen Debatten. 

Zur Website

Parteiwatch

Viele, vor allem junge Menschen, sind politisiert wie nie und engagieren sich in vielfältiger Weise. Die wenigsten allerdings können sich vorstellen, ihr demokratisches Engagement in einer Partei zu leben. Ein wesentlicher Grund dafür sind intransparente und durch Machtstrukturen geprägte Verfahren, wie beispielsweise die parteiinternen Listenaufstellungen. Auf diese Weise wird der Zugang für Menschen aus marginalisierten und bisher wenig repräsentierten Gruppen behindert. Die Folge ist eine geringe Diversität des politischen Systems sowie eine wachsende Kluft zwischen den politischen Institutionen und der Gesellschaft.
Das Projekt Parteiwatch von Wir für Demokratie e.V. und Brand New Bundestag schafft für dieses Problem eine Öffentlichkeit und hat darauf aufbauend das Ziel, im Rahmen von Workshops und Vernetzungsveranstaltungen zusammen mit Vertretern aller demokratischen Parteien, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Expertinnen aus der Wissenschaft, Lösungsansätze und Strategien zu entwickeln, um diese wesentlichen Verfahren demokratischer Beteiligung transparenter und offener zu gestalten.

Zur Website

Rundfunk-Kombinat Sachsen

Die Medienlandschaft in Sachsen ist bisher nicht divers genug, es fehlt an sachsenweitem demokratischen Austausch abseits von Profi-Journalismus, Kommerzfunk, Internetblasen und Fake News. Stadt und Land wissen wenig übereinander, marginalisierte Menschen wie Menschen mit Fluchtgeschichte oder mit Behinderungen kommen kaum selbst zu Wort. Das Rundfunk-Kombinat Sachsen wird ein Radiosender, bei dem alle Menschen in Sachsen mitmachen können.
Die aktiven Radiomacherinnen und -macher lernen, ihre Anliegen und Lebensrealitäten redaktionell zum Ausdruck zu bringen und öffentlichen Diskurs mitzugestalten. Bei den Hörerinnen und Hörern entsteht mehr Verständnis über die verschiedenen Lebensrealitäten in Sachsen. Das Projekt wird bekannt gemacht, ein Netzwerk an Radiomacher*innen (Vereinsmenschen und Privatpersonen) wird aufgebaut und die Interessentinnen und Interessenten werden medienpädagogisch und in der basisdemokratischen Diskussionskultur ausgebildet.

Zur Website

UNbekanntes UNbehagen

Das, was die Demokratie am meisten gefährdet, ist Angst. Das Projekt UNbekanntes UNbehagen thematisiert eine Facette davon: die Angst vor dem Fremden. Der mobile Live-Escape Room stellt die Spielerinnen und Spieler vor die Frage: Wie lebe ich einen Alltag, dessen Sprache ich nicht verstehe? Wie finde ich mich in einer Kultur mit unbekannten Normen und Zeichen zurecht? 
Das Konzept wurde im Winter 2019/20 in gemeinsamer Arbeit mit jungen Menschen mit Fluchtgeschichte entwickelt. Nach längerer Corona-Pause entstand der Escape Room in mehreren Bauwerkstätten in der „Zentrifuge“ in Bonn, und im Februar / März 2022 öffnete die fiktive Republik Fremdistan ihre Tore für 40 Spielgruppen. Anschließend haben wurden die Erfahrungen in einem Handbuch zusammengefasst und unter CC-BY-NC – Lizenz zur Nutzung durch andere Organisationen veröffentlicht. Ein erster Nachbau soll bald in Schloss Homburg (Oberberg. Kreis) eröffnet werden.

Zur Website

Vielfaltsfreundin

Das Projekt Vielfaltsfreundin kommt dem Bedürfnis zugewanderter Frauen nach sozialer Teilhabe entgegen, indem es ihnen hilft, sich in geschützter Umgebung ein soziales Netz aufzubauen. Lokalen Frauen ermöglicht es, sich sozial zu engagieren und Teil eines aktiven interkulturellen Netzwerks zu werden. Ziel ist es, die Teilhabebedingungen für Frauen mit Migrations- und Fluchtbiografie zu verbessern und gesellschaftliche Vielfalt zu stärken, indem das Projekt:

  • den zugewanderten Frauen eine einheimische Tandempartnerin zur Seite stellt und sie weitläufig in Gruppen vernetzt. Das algorithmus-basierte Matching berücksichtigt Familiensituation, Wohnort, Alter usw.
  • die Selbstwirksamkeit der teilnehmenden Frauen stärkt, indem es ihnen über eine digitale Plattform die Möglichkeit gibt, Community-Veranstaltungen (z. B. Picknicks, Kulturevents, Sport usw.) selbst zu organisieren. 
  • Zugang zu weiteren Integrationsangeboten vermittelt (z. B. für Karriereberatung etc.).

Zur Website

Zukunftsrat.Schule

Im Zukunftsrat.Schule kommen 90 Schülerinnen und Schüler aus weiterführenden Schulen aller neun Stadtbezirke Kölns Anfang des Schuljahres 23/24 zusammen, um gemeinsam zu einer selbstgewählten Fragestellung Empfehlungen an die Schulpolitik zu erarbeiten. Zentraler Ansatz der Methode ist es, dass die Schülerinnen und Schüler aus den teilnehmenden Schulen "ausgelost" werden, damit die Gruppe die Diversität der Kölner Jugend widerspiegelt.
Somit sind Schulen die ersten und wichtigsten Kooperationspartnerinnen. Das Schulamt und das städtische Jugendbüro haben bereits ihre Mitarbeit zugesagt. Die Wahl der Fragestellung soll von den Teilnehmenden selbst getroffen werden auf Grundlage einer Umfrage in der Schülerschaft, die mit der Universität zu Köln vorbereitet wird. Abschließend sollen die Ergebnisse dem Stadtrat überreicht werden - mit der vorherigen Zusage, dass diese dort mindestens in öffentlicher Sitzung diskutiert werden.

Zur Website