Demokratie Stärken: Fünf Organisationen starten Skalierung

• nachhaltige Förderung der Hertie-Stiftung für gemeinnützige Organisationen geht in die letzte Runde

• 18 Monate bedarfsorientierte Begleitung & Qualifizierung

• bis zu 100.000 € Unterstützung

Diese fünf Organisationen starten mit ihren Demokratie-Projekten in die Projektskalierung von MITWIRKEN – dem Hertie-Förderprogramm für gelebte Demokratie:

  • Center for the Cultivation of Technology gemeinnützige GmbH - Open Parliament TV
  • GermanZero e.V. - Klimaentscheide
  • HAUS RISSEN / Gesellschaft für Politik und Wirtschaft e. V. - Erstwahlprofis
  • kijufi – Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e. V. - KLAPPE AUF!
  • meet2respect gUG - meet2respect
     

Im Rahmen der vorangegangenen MITWIRKEN Projektentwicklung haben die von einer Jury ausgewählten Initiativen ihre Arbeit professionalisiert und gezeigt, dass sie das Potenzial haben, mit ihren Demokratie-Projekten eine gesellschaftliche Wirkung zu entfalten. Mit der Anschlussförderung – der Projektskalierung – unterstützt die Hertie-Stiftung sie nun dabei, sich langfristig zu verankern.

Ziel der Förderung ist es, innerhalb von 18 Monaten die Arbeit zu verstetigen oder zu skalieren, indem beispielsweise neue Standorte aufgebaut, Angebote in einer Region verankert oder auf eine neue Zielgruppe ausgeweitet werden. Darüber hinaus gilt es, eine nachhaltige Finanzierungsstruktur aufzubauen. Um das zu erreichen, bietet MITWIRKEN Qualifizierung, individuelles Coaching, bedarfsorientierte fachliche Beratung, kollegialen Austausch, Vernetzungsmöglichkeiten sowie bis zu 100.000 Euro finanzielle Unterstützung.

Weitere Informationen
Mit seiner zweistufigen Projektförderung unterstützt MITWIRKEN Demokratie-Initiativen dabei, zunächst ihre Arbeit im Rahmen der Projektentwicklung zu professionalisieren und anschließend in einer zweiten Stufe – der Projektskalierung – zu verstetigen.

Das Förderprogramm läuft zum Ende der Projektskalierung 2025 aus und wird nicht fortgesetzt. Seit 2020 hat MITWIRKEN 112 zivilgesellschaftliche Projekte bundesweit gefördert, rund 1,85 Mio. Fördergelder vergeben sowie 1,1 Mio. Drittmittel eingeworben.

Die Projekte

Center for the Cultivation of Technology gemeinnützige GmbH - Open Parliament TV
Mit der Open-Source-Suchmaschine Open Parliament TV (OPTV) macht das Center for the Cultivation of Technology aufgezeichnete Parlamentsdebatten durchsuch- und teilbar. So stärkt OPTV das Vertrauen in die Demokratie, indem es politische Entscheidungsprozesse transparenter und partizipativer macht. Die Pionierarbeit des OPTV-Teams stärkt die digitale Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement mit Schwerpunkt auf Entwicklung von Open-Source-Software von und für die Zivilgesellschaft.

In Videoaufzeichnungen von Parlamentsdebatten steckt ein großes Potenzial für zivilgesellschaft-liche Akteurinnen und Akteure, die ihre Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Sie wirken als „Fenster“ zu politischen Abläufen. Auch erreicht OPTV so junge Menschen über ihre favorisierten Kommunikationskanäle und erleichtert ihnen einen Zugang zu politischen Debatten.

Thema: Transparenz, Parlamentsdebatten


GermanZero e. V. - Klimaentscheide
Mit dem Projekt Klimaentscheide richtet sich GermanZero an Bürgerinnen und Bürger, die sich vor Ort für Klimaschutz einsetzen wollen. Mit dem Ziel, durch die Mobilisierung von Bürgerinnen und Bürgern einen Beschluss zur Klimaneutralität bis spätestens 2035 zu erwirken und die Erstellung und Umsetzung eines Klimaaktionsplans zu initiieren, trägt das Projekt direkt dazu bei, dass Regionen schneller klimaneutral werden.

Die Teams nutzen dazu die Mittel der direkten Demokratie. Sie arbeiten beispielsweise mit Bürger-entscheiden darauf hin, dass die Lokalpolitik beschließt, einen Plan für den Weg zur Klimaneutrali-tät zu erstellen. Dazu leisten die Teams Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit und sammeln Unterschriften. GermanZero liefert dazu den Projektplan, inhaltliche Vorbereitung und das Netz-werk. Mittlerweile sind über 80 Teams aktiv, damit leben bereits 15,6 Millionen Menschen in einer Kommune mit Klimaentscheid – 27 Teams konnten bereits einen erfolgreichen Beschluss erwirken.

Thema: Partizipation, Lokalpolitik


HAUS RISSEN / Gesellschaft für Politik und Wirtschaft e. V. - Erstwahlprofis
Demokratie lebt davon, dass sich Menschen engagieren und aktiv einbringen. Die Wahlbeteiligung von jungen Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte fällt bei den meisten Wahlen jedoch ziemlich niedrig aus.
Erstwahlprofis® bildet junge und neu eingebürgerte Menschen zu Wahlhelferinnen und -helfern aus und begeistert sie für die Demokratie. In Kooperation mit lokalen Bildungs-, Jugend- und Kultur-einrichtungen lernen die Teilnehmenden in einem zweitägigen Seminar, wie sie am Wahltag


im Wahllokal als Profis auftreten können. Zudem werden sie befähigt, als Expertinnen und Experten ihre eigene Wahlentscheidung zu treffen und sich in ihrem Umfeld für die Demokratie stark zu machen. So stärken sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren langfristig die demokratische Teilhabe junger und migrantischer Menschen.

Themen: Teilhabe, Wahlen, junge Menschen


kijufi – Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e. V. - KLAPPE AUF!
Kinder und Jugendliche haben das Recht, bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, gehört zu werden. So steht es seit mehr als 30 Jahren in der UN-Kinderrechtskonvention. Aber wie dieses Beteiligungsrechts konkret umgesetzt werden kann, ist in vielen gesellschaftlichen und politischen Handlungsfeldern ungeklärt.
KLAPPE AUF!, ein Projekt des Landesverbandes Kinder- und Jugendfilm Berlin, motiviert Kinder und Jugendliche mit medienpädagogischen Mitteln dazu, sich mit ihren Rechten und Möglichkeiten zu beschäftigen. Es unterstützt sie dabei, Interessen zu entdecken und zu formulieren. Es bestärkt sie, sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen und für die eigenen Anliegen einzutreten. In allen Bundesländern planen und organisieren Teams aus bis zu 12 Kindern und Jugendlichen öffentlichkeitswirksame Aktionen, um ihr Recht auf Teilhabe wahrzunehmen. Dabei nutzen sie selbstproduzierte Videos als visuelle Visitenkarte, um bei ihren Peers, Eltern, Lehrkräfte, Politikerinnen und anderen Erwachsenen Anstöße zur Veränderung zu geben.

Thema: Teilhabe, Empowerment, Kinderrechte


meet2respect gUG - meet2respect
meet2respect engagiert sich an Schulen im interreligiösen und interkulturellen Dialog sowie gegen Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und Diskriminierung. Die Initiative organisiert Begegnungen zwischen Angehörigen von gesellschaftlichen Gruppen, deren Interessen häufig als unvereinbar dargestellt werden und die einander mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen. Die einzigartigen Imam-Rabbiner-Tandems (oder auch Tandems mit jüdischen und muslimischen Religionsvertreterinnen und -vertretern) sprechen sich in Schulklassen für Respekt sowie gegen Gewalt und Diskriminierung aus.

Sie sind als authentische Vertreterinnen und Vertreter ihrer Religion ein lebendiges Beispiel für ein tolerantes und friedliches Miteinander. So wirken sie antisemitischen Einstellungen aber auch medial verbreiteten Stereotypen gegenüber Musliminnen und Muslimen entgegen und vermitteln Wissen über Judentum und Islam aus erster Hand. In den "Respekt verbindet"-Besuchen liegt der Fokus auf dem Kennenlernen des Islam, wenn ein Imam zum Beispiel mit einer Polizistin zusammen eine Klasse besucht. Daneben wird auch mit Lehrkräften, Sozialpädagoginnen sowie 
-pädagogen und Eltern zusammengearbeitet.

Themen: interkultureller Dialog, Schule 



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